10.2.2020 Abgewiesene Asylsuchende erzählten öffentlich

«Unsere Stimmen»

«Ich war sehr betroffen wieder Mal zu hören, wie das schweizerische Nothilferegime die Menschen seelisch kaputt macht! Und es werden sogar Mütter mit Neugeborenen ins Gefängnis gesteckt – nur weil sie nicht in ihr Land zurückkehren wollen, wo Krieg, Terror oder Gefängnis droht. Das alles geschieht vor unseren Augen

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Der von NCBI organisierte Anlass fand am 10.2. in der Helferei in Zürich statt.

Rund 700 abgewiesene Asylsuchende leben im Kanton Zürich. Das Leben ist für viele ein Dauerstress: Angst vor Strafen, Gefängnis oder Ausschaffung belastet. Für viele Abgewiesene ist eine forcierte Rückkehr in ihre Länder unmöglich. Es braucht vernünftige, pragmatische Lösungen für diese schwierige Situation. Fachpersonen antworteten auf Fragen und kommentierten die Erzählungen mehrerer abgewiesener Asylsuchender. Ebenfalls wurden Empfehlungen präsentiert:

Hier geht es zu diesen Empfehlungen.

«Unsere Stimmen» ist als Partizipationsprojekt von NCBI Schweiz ein Zusammenschluss von rund 35 Geflüchteten. Diese haben im Jahr 2019 vier für sie wichtige Themen ausgewählt, sich dazu weitergebildet, sich mit Fachpersonen getroffen und Empfehlungen dazu erarbeitet. Damit bringen sie ihre Stimme in die Diskussion ein, um die Integration zu fördern. Diese Empfehlungen werden weiterentwickelt und im Rahmen von verschiedenen Anlässen sowie an selbst organisierten Hearings an die Öffentlichkeit und zu Entscheidungstragenden gebracht.

Die teilnehmenden Geflüchteten wohnen hauptsächlich im Kanton Zürich und stammen aus den drei aktuell wichtigsten Fluchtländern für die Schweiz: Syrien, Eritrea und Afghanistan. Die vier ausgewählten Themen sind Schule/Bildung, Arbeitsintegration, Sozialhilfe und abgewiesene Asylsuchende. 2020 startet ein zusätzliches Projekt für junge Geflüchtete unter dem Namen «Junge Stimmen», das in verschiedenen Kantonen durchgeführt wird.