10.3.2020 An der türkisch-griechischen Grenze

«Selig sind, die da hungern und dürsten nach Gerechtigkeit»

Angesichts der Katastrophe für Tausende von Menschen, die zwischen der Türkei und Griechenland im Regen, in der Kälte, im Hunger und Durst stehen gelassen, oder gar gewaltsam hin und her gepusht werden, braucht es mehr als klare Worte.

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Angesichts der Katastrophe für Tausende von Menschen, die zwischen der Türkei und Griechenland im Regen, in der Kälte, im Hunger und Durst stehen gelassen, oder gar gewaltsam hin und her gepusht werden, braucht es mehr als klare Worte… Es braucht aber auch die klaren Worte, denn die Stimmen sind zahlreich, die diese humanitäre Katastrophe relativieren oder Impulse der Angst nicht genauer betrachten und sich dann absurden Reaktionen hingeben, die, wenn wir sie zu Ende denken, in die Barbarei führen. Deshalb also einen herzlichen Dank an die Pfarrerin Annette Behnken Loccum für die klaren Worte.  Hören Sie hier!

Und was können wir tun?

Falls Sie die Gelegenheit und Mut haben, selbst nach Griechenland zu reisen: Das Zentrum der Schweizer Hilfsorganisation «One Happy Family» auf der griechischen Insel Lesbos wurde Ziel eines Brandanschlags. Dort mitzuhelfen, ist eine von zahlreichen Möglichkeiten. Nähere Infos  hier.

Und was können wir von der Schweiz aus tun?

Sie können die Petition an Frau Bundesrätin Karin Keller-Suter unterzeichnen:  Hier geht es zur Petition.

Das Petitionskomitee schreibt: «Die Schweiz muss handeln! Jetzt Kriegsflüchtlinge aufnehmen! Am Sonntag, dem 01.03.2020, brach Erdogans Türkei den Flüchtlings-Deal mit der EU. Dieser war »schon immer ein Bruch der Genfer Flüchtlingskonvention». Nach der türkischen Grenzöffnung wurden rund 13’000 Menschen an die griechische Grenze getrieben, wo sie mit Wasserwerfern und Tränengas von der griechische Polizei begrüsst wurden. Zudem warteten dort gewaltbereite faschistische Schlägertrupps auf sie. Nun stecken Tausende Flüchtlinge an der türkisch-griechische Grenze fest. In der Türkei der Krieg, in Griechenland gewaltsame Blockaden. Die Welt schaut tatenlos zu. Wir müssen das Schweigen des Bundesrats brechen. Die Schweiz muss jetzt handeln! Das ist unsere Pflicht. Asylverfahren müssen direkt hier durchgeführt werden. Wir dürfen die aus dem Krieg geflüchteten Frauen, Männer und Kinder nicht der Gewalt und Willkür überlassen.»

Andere kritische Informationen finden Sie auf dieser Website gegen Rassismus:  Antira.org

JRS-Griechenland ruft zusammen mit über 90 anderen Organisationen alle EU-Mitgliedstaaten auf, Griechenland nicht allein zu lassen und alles daran zu setzen, die dramatische Situation der Flüchtlinge auf den griechischen Inseln zu entschärfen. Lesen Sie hier.

Zum JRS in den Nahen Osten kommen Sie hier.

Falls Sie in den Jesuiten-Flüchtlingsdienst in den Krisenregionen finanziell unterstützen möchten, geht das via Jesuiten weltweit mit dieser Zahlungsmethode.